Die herrliche Lage am Floitenkees lockt viele Wanderer für eine Tagestour durch das Floitental zur Greizer Hütte (2.227 m). Für uns gehört sie zu unseren Lieblingstouren, die wir ausdauernden Wanderinnen und Wanderern gern empfehlen. Über 30 Jahre gab es hier mit Irmi und Herbert Schneeberger ein Pächterpaar, das viele Einheimische und Gäste gut kannten. Mit dem Sommer 2023 kehrt frischer Wind auf der Greizer Hütte ein – mit einer großen Neuigkeit. Na, neugierig geworden? (Hinweis: Unbezahlte und unbeauftragte Werbung)
Neue Pächter Halie und Christian
Wer viele Stunden zu Fuß unterwegs ist, möchte schon wissen, auf welche Hüttenwirtin und welchen Hüttenwirt man sich freuen kann: auf Halie Ezratty aus Florida und Christian Förtsch aus Deutschland. Sie sind am 8. Juni 2023 auf der Greizer Hütte in ihre erste Saison als Pächter gestartet. Die Nachfolger der Schneebergers bringen schon viel Erfahrung mit. Sie haben bereits als Saisonkräfte auf fünf Almhütten gearbeitet. Wir haben beim Pächterpaar nachgefragt, was sich mit dem Pächterwechsel alles ändert und worauf du dich an der Greizer Hütte freuen kannst.
Neu: Komplett vegetarische und vegane Speisekarte
Eine spannende News, die einige Bergsteigerinnen und Bergsteiger im Zillertal sicher überraschen wird, ist die neue Speisekarte: Es gibt weiterhin regionale Speisen. Diese sind ab Sommer 2023 aber komplett vegan oder vegetarisch: Käsespätzle, Kaspressknödel, Berglinseneintopf, Kartoffelgulasch, Spinatknödel und Kaiserschmarrn, um nur einige zu nennen. Halie und Christian stehen voll und ganz hinter ihrem Konzept einer vegetarisch-veganen Küche: Sie selbst essen kein Fleisch und haben schon auf der Franz-Fischer-Hütte gearbeitet, der laut eigener Beschreibung wahrscheinlich ersten 100% vegetarischen und veganen Hütte der Alpen.
Wir stehen hinter dem, was wir machen. Wir wollen allen, die zu uns kommen, in erster Linie einen sicheren und genussvollen Aufenthalt bereiten.
Christian Förtsch, Pächter der Greizer Hütte
So wanderst du zur Greizer Hütte: Lange und kurze Varianten
Du startest die Wanderung zur Greizer Hütte durch das herrliche Floitental am Naturparkhaus in Ginzling, erreichbar von Mayrhofen. Mehr als 1.000 Höhenmeter und eine Gehzeit von 4 bis 4,5 Stunden hast du vor dir, bis du die Hütte erreichst. Unterwegs kannst du eine Pause an der urigen Steinbockhütte einlegen. Das ist die lange Variante: Wenn dir das zu weit ist, kannst du die Wanderung aber auch deutlich abkürzen.
Kleine Abkürzung: Start an der Tristenbachalm
Du kannst die Wanderung zur Greizer Hütte auch um etwa 40 bis 45 Minuten abkürzen, indem du von der Tristenbachalm in Ginzling losgehst.
Die Tristenbachalm befindet sich oberhalb des Naturparkhauses in Ginzling und ist von dort über eine Teerstraße erreichbar, die nur auf eigene Gefahr und nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt der Tristenbachalm befahren werden soll. So lesen wir es auf der Website der Tristenbachalm.
In der Realität war die Schranke der Zufahrtsstraße ab dem Naturparkhaus im Sommer bisher immer offen, sodass viele Autos einfach hinauf gefahren sind. Aber Vorsicht: An der Tristenbachalm und kurz vorher gibt es nur wenig Parkplätze. In den letzten Jahren bestand außerdem die Gefahr, mit dem eigenen Auto auf der Straße aufzusetzen.
Wanderung um die Hälfte abkürzen: Taxi oder Bike & Hike
Die beste Möglichkeit, die Wanderung deutlich abzukürzen, war bisher ein Taxi-Dienst. In den vergangenen Jahren hat Taxi Reini jeden Morgen Gäste bis zur Materialseilbahn der Greizer Hütte hinaufgefahren. So konnten Wanderer die Wanderung etwa um die Hälfte abkürzen.
Von der Materialseilbahn geht der Aufstieg recht schnell: Du brauchst etwa 1,5 bis 2 Stunden. Ob der Taxi-Dienst (Telefon: +436645287000) auch 2023 wieder fährt, ist noch nicht sicher. Die Tristenbachalm wird in den sozialen Medien darüber informieren. Wer per Bike & Hike zur Greizer Hütte möchte, kann sein Fahrrad komfortabel am Fahrradparkplatz an der Materialseilbahn abstellen.
Der Floitengrund: Steile Felswände für Naturliebhaber
Das Floitental ist beeindruckend: Mit seinen steilen Felswänden wirkt es auf uns an weniger sonnigen Tagen rauh und gefährlich. Und das ist es auch: Muren, herabstürzende Felsen und Lawinen haben das Tal geprägt. Deshalb lohnt es sich nicht, zu früh vor der Sommersaison in den Floitengrund zu gehen. Der Wirtschaftsweg bis zur Materialseilbahn ist vor der Hüttenöffnung der Greizer Hütte häufig noch nicht geräumt. Schneelawinen und von Steinen erschlagene Gämse gibt es im Frühjahr und vor der Sommersaison häufig im Floitengrund zu sehen.
Genuss pur an sonnigen Tagen: Sulzen-Alm und Steinbockhütte
Ganz anders zeigt sich der Floitengrund an sonnigen Tagen im Sommer. Kleine Wasserfälle an den Felsen, Kühe am Wegesrand und genussvolle Einkehrschwünge lassen die Zeit auf dem Weg zur Greizer Hütte schnell vergehen. Nur etwa 20-30 Gehminuten hinter der urigen Tristenbachalm erreichen wir die Sulzen-Alm, die uns bei unserem letzten Besuch 2020 selbstgemachte Speisen angeboten hat: Käse, Speck, Buttermilch, Milch und Schnaps. Alles war das Ergebnis der Almwirtschaft.
Weitere 30 Gehminuten auf der Forststraße vergehen, dann erreichen wir die Steinbockhütte. Die markante Steinbockstatue an der Alm ist das Markenzeichen. Wer hier kein Foto macht, ist selbst schuld ;-).
Paradies für Murmeltiere
Die vielen Felsen und die alpinen Grashänge sind ein Paradies für Murmeltiere. An der Materialseilbahn hinter der Steinbockhütte, wo du von der breiten Forststraße auf den Wandersteig wechselst, solltest du genau Ausschau halten. Bisher haben wir hier fast immer Murmeltiere gesehen, die auf den Felsen faul in der Sonne liegen oder pfeifend andere Murmeltiere waren. Steinböcke kannst du hier ebenfalls im Floitengrund entdecken.
Der Wandersteig hinter der Materialseilbahn ist mittelschwer und gut zu meistern. Lediglich eine der letzten Kehren zur Greizer Hütte ist im Sommer 2022 ausgebrochen. Seitdem steht dort behelfsmäßig eine Leiter, die schon Mitte Juni 2023 durch eine feste Leiter ausgetauscht werden soll. Wir schauen uns das bestimmt bald mal an :-).
Geschichte der Greizer Hütte
Die Greizer Hütte blickt auf eine 130-jährige Geschichte zurück. 1893 wurde die Greizer Hütte erbaut. Anders als heute war es damals eine kleine Hütte von 8,4 x 4,2 Metern. Sie bestand nur aus einem Raum, der alle Funktionen der Hütte übernahm: Küche, Speisezimmer und Schlafraum. Schon 1905 wurde die Hütte erweitert, doch erst in den 70iger Jahren erhielt die Greizer Hütte durch weitere Anbauten ihre heutige Form. Schau doch selbst mal vorbei und verschaffe dir einen Eindruck von der Greizer Hütte am herrlichen Floitenkees. Halie, Christian und ihr Team freuen sich auf dich!
Weitere Murmeltierwanderungen im Zillertal
Du liebst Murmeltiere? Dann hole dir Tipps für weitere Wanderungen, auf denen du Murmeltiere mit hoher Wahrscheinlichkeit triffst.