Doppelter Genuss am Berg mit zwei chilligen Hütten, dreifaches Gipfelglück und einen herrlichen Bergsee erlebten wir im August auf unserer Wanderung an der Zillertaler Höhenstraße. Es war die perfekte Abschlusstour für unseren Wandersommer 2023.
Die Karte zur Wanderung an der Zillertaler Höhenstraße
Mit viel Ortskenntnis rund um die Zilletaler Höhenstraße entwickelten wir diese tolle, aber schwere Rundwanderung (schwarze Wege) für ausdauernde Bergwanderer und Bergwanderinnen: Auf unserer Tagestour wanderten wir zu zwei glamourösen Berghütten – die Kristall- und die Wedelhütte – sowie auf das Wetterkreuz, den Wimbachkopf und den Marchkopf und badeten unsere Füße in der Abendsonne in einem Bergsee. Was gibt es Schöneres?
Start der Wanderung am Zellberg Stüberl
Gestartet sind wir am Zellberg Stüberl, zu dem wir über die Auffahrt auf die Zillertaler Höhenstraße in Aschau hinaufgefahren sind. Wir nutzen diese Auffahrt sehr gern, weil sie an vielen Stellen zwar eng ist, aber genug Ausweichkehren bietet und für uns damit das geringere Übel bei der Auffahrt auf dieser Hochalpenstraße im Zillertal ist. Für 8 Euro Maut konnten wir oben am Zellberg Stüberl eine herrliche Aussicht genießen und eine freien Parkplatz ergattern. Letzteres weil wir früh genug oben waren – bereits um 09:45 Uhr morgens.
Die Hauskapelle des Zellberg Stüberl an der Zillertaler Höhenstraße
Wir besuchten zunächst die Hauskapelle des Zellberg Stüberl, die sich nur fünf Gehminuten oberhalb des Gasthauses befindet. Es war so herrlich, hier morgens die Ruhe am Berg zu genießen und auf das Zellberg Stüberl hinunter zu schauen. „Die Hauskapelle wurde aus Dankbarkeit im Jahr 1999 von den Wirtsleuten Gerhard und Andrea Spitaler gebaut und vom damaligen Erzbischof Kothgasser der Schmerzhaften Mutter Maria geweiht“, schreibt uns Georg Spitaler auf unsere Anfrage zur Kapelle. Wir finden, die Kapelle steht an einem wunderschönen Platz und ist zugleich so wunderbar anzuschauen.
Zur Kristallhütte im Zillertal wandern
Nach dem kurzen Abstieg von der Kapelle zur Straße gingen wir hinüber zur Hirschbichlalm und weiter an einer Bauernhütte vorbei bis zum Wegweiser links an der Straße, der uns den Weg Nr. 14 zur Kristallhütte Zillertal zeigte. Die Gehzeit sollte laut Wegweiser 1 Stunde betragen. Wir brauchten mit Fotos und in einem für uns normalen Tempo etwa 50 Minuten zu dieser Genießer-Berghütte in luftiger Höhe. Wir wanderten über einen meist breiten Wanderweg hinauf, der für uns durchweg einen angenehmen Anstieg hatte. Steile Passagen waren nicht dabei. Viele Bänke säumten den Weg und boten zahlreiche Gelegenheiten, den Ausblick zu genießen.
Bei Lounge-Musik mit einem kühlen Getränk windgeschützt in der Sonne chillen – das ist es, was viele Outdoorbegeisterte zu Fuß oder mit dem Rad zur Kristallhütte lockt. In chilligen Lounge-Möbeln mit einem Hugo und einem herrlichen Ausblick vergeht so mancher Wandertag schnell ohne Höhenmeter zu machen. Das konnte uns natürlich nicht passieren. Wir hatten noch viel vor ;-).
Das Wetterkreuz an der Zillertaler Höhenstraße: Kindheitserinnerungen werden wach
Wir verließen die Kristallhütte bergab auf der Forststraße, um fünf Minuten später in Richtung Wetterkreuz auf der Forststraße wieder aufzusteigen. Das Wetterkreuz befindet sich heute direkt neben einer Bergbahnstation mit Gastronomiebetrieb – dem Albergo. Es ist noch genau das Gipfelkreuz, wo ich als Kind schon mit meinem Vater war, als hier noch keine Liftanlagen standen. Gemeinsam mit dem Gedrechter, den wir vom Wetterkreuz aus sehen konnten, war es mein erster Gipfel, den ich als Kind erobert habe. Ich umarmte das Gipfelkreuz und freute mich darüber, hier zu sein und gleichzeitig den Gedrechter zu sehen. Von der Kristallhütte zum Wetterkreuz brauchten wir nur 30 Minuten.
Über den Alpinsteig vom Wetterkreuz zum Wimbachkopf
Damit unsere Abschiedswanderung auch spannend ist, wollten wir schauen, ob der Alpinsteig vom Wetterkreuz zum Wimbachkopf wieder begehbar ist. Als wir das letzte Mal hier waren und vom Wimbachkopf zum Wetterkreuz hinabstiegen, war der Alpinsteig genau am Wetterkreuz weggebrochen. Tatsächlich wurde der Steig aber wieder hergerichtet und mit Seilversicherungen am weggebrochenen Stück ausgestattet. Darüber haben wir uns sehr gefreut.
Die ersten fünf Gehminuten nach dem Einstieg in den Alpinsteig hatten es in sich, danach wurde der Steig etwas breiter und leichter. Bis zum Wimbachkopf wanderten wir zunächst über einen Grat, danach stiegen wir in eine Senke ab, um anschließend auf den Wimbachkopf aufzusteigen. Insgesamt brauchten wir nur etwa 45 Minuten vom Wetterkreuz zum Wimbachkopf. Dort hatten wir einen tollen Blick auf die Wedelhütte, den Wedelsee aber auch auf den Marchkopf, die Riederer Wetterkreuzspitze und das Kellerjoch.
Vom Wimbachkopf auf die chillige Wedelhütte
Bis zu Wedelhütte waren es nur noch 20 Minuten Gehzeit. Wir stiegen über den ziemlich ausgetretenen Wandesteig ab, der offensichtlich deutlich häufiger begangen wird als der Alpinsteig. Hunger hatten wir bereits beim Aufstieg, um so mehr freuten wir uns aufs Schnitzel und den Wedelburger. Nom, nom, nom.
Umrahmt vom Wimbachkopf und Marchkopf saßen wir auf der Terrasse der Wedelhütte hinter den verglasten Scheiben in der Sonne und beobachteten die vielen Stoamandl, die am Marchkopf unterhalb des Gipfels aufgetürmt wurden. Es hat etwas Faszinierendes hier bei Lounge-Musik zu sitzen: Thomas ist jedes Mal total Wedelhütten-verzaubert.
In der Abendsonne: Aufstieg von der Wedelhütte auf den Marchkopf
Mit gut gefülltem Magen bestiegen wir den Marchkopf. Wir brauchten etwa 40 Minuten über den schwarzen Wandersteig hinauf. Der Aufstieg ist wie der Alpinsteig zwischen Wetterkreuz und Wimbachkopf nur etwas für Geübte, Trittsichere und Schwindelfreie. Hier und da war ein Griff an die Felsen notwendig. Was mich besonders freute? In der Abendsonne ist der Marchkopf einfach unfassbar schön.
Abstieg über den Bergsee an der Seewand oberhalb der Hirschbichlalm
Nach dem Marchkopf stiegen wir hinter dem Gipfelkreuz in Richtung Seewand ab. Etwa 10 Gehminuten später bogen wir am Wegweiser links in Richtung Hirschbichlalm ab und sahen schon den herrlichen Bergsee – den Seewandsee – der auch Namensgeber der Seewand ist. Hier tauchten wir kurz die Füße ins Wasser und stiegen weiter zügig ab.
So herrlich der Bergsee in der Abendsonne lag, so unschön war der weitere Abstieg bis zur Hirschbichlalm an der Zillertaler Höhenstraße. Nach einem Abzweig hinter dem See verlor sich der Weg immer weiter in der matschigen und von Kühen zertretenen Wiese mit teils hohem Gras. Wir waren froh, über diesen Wanderweg nur absteigen zu müssen. Etwa 1,5 Stunden nach dem Marchkopf-Gipfelsieg setzten wir unsere Füße wieder auf den Asphaltboden hinter dem Zellberg Stüberl neben der Hirschbichlalm.
Musik am Abend: Die Fezig’n aus dem Zillertal im Brück’n Stadl Mayrhofen
Apropos Zellberg Stüberl: Wir mussten uns nach der Wanderung ordentlich sputen. Georg, der Sohn des Zellberg-Buam-Chefs Gerhard, der mit seinem Vater das Zellberg Stüberl betreibt, spielte bereits im Brück’n Stadl in Mayrhofen die erste Runde mit „Die Fetzig’n aus dem Zilletral“ auf, als wir gerade unsere Wanderrunde beendeten. Als Fans der Gruppe wollten wir die Drei unbedingt noch am Abschlussabend unseres zweiwöchigen Wandersommers im Zillertal sehen. Und das ist uns auch gelungen. Wir sagen DANKE an Daniel, Georg und Michael für den tollen Abschluss von zwei herrlichen Wanderwochen im Zillertal. Ihr habt uns an diesem Abend das erste Mal als „tourtricks Zillertal“ im Brück’n Stadl begrüßt. Was war das für ein besonderer Gänsehautmoment für uns!
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