Unsere erste Etappe auf dem Weg von Berlin zur Spreequelle lag noch leicht abseits vom offiziellen Spreeradweg. Über 90 Kilometer legten wir zurück – von unserer Heimatstadt Bernau im Norden Berlins bis nach Rietz-Neuendorf. Wir ahnten nicht, dass am Ziel ein erholsames Paradies auf uns wartete.
Die Tour im Überblick
Start: Bernau im Nordosten von Berlin
Ziel: Rietz-Neuendorf hinter Fürstenwalde
Anfahrt Bernau: S2 bis Bernau oder Regionalzug (RE3)
Über: Werneuchen, Wesendahl, Bötzsee, Strausberg, Rehfelde, Liechtenow, Kegel, Trebus, Fürstenwalde Spree
Übernachtung: Alwine Landhaus an den Spreewiesen
Frühstück: ja
Fahrradraum: ja
Kosten: 89 Euro für Doppelbettzimmer
Erste Etappe: abseits der offiziellen Route
Anders als die meisten Radfahrer auf dem Spreeradweg waren wir von Berlin zur Spreequelle unterwegs. Wir starteten von zu Hause in Bernau bei Berlin und änderten die Streckenführung der ersten Etappe: Als Randberliner ließen wir die Hauptstadt außen vor und radelten im Osten an Berlin vorbei. Erst in Fürstenwalde erreichten wir den Spreeradweg.
Erste Etappe: 90 Kilometer
Vor unserer 90 Kilometer langen ersten Etappe hatten wir ordentlich Respekt: Unsere Erfahrung auf dem Radfernweg Berlin-Usedom im Vorjahr hatte uns gelehrt, dass 65 bis 75 Kilometer am Tag für normal fitte Radler durchaus anspruchsvoll, aber machbar sind. Und eines hatten wir noch aus dem Vorjahr mitgenommen: Die Lust am Radfahren verfliegt nach 70 Kilometern stets so schnell, wie sie gekommen ist – unmittelbar.
Bernau – Werneuchen: Gelb leuchtende Rapsfelder im Mai
Wir wussten, dass wir es weit hatten und waren von Anfang an recht zügig unterwegs. Die ersten Kilometer kannten wir schon von Tagesausflügen und sahen kaum einen Grund hier anzuhalten. Das Schönste unterwegs brachte die Jahreszeit: Wunderschön gelb leuchtende Rapsfelder zierten den Weg von Bernau nach Werneuchen. Sie tauchten über die gesamte Etappe hinweg immer wieder auf – der Mai, einfach die perfekte Radelzeit.
Werneuchen – Strausberg: Erste Pause am Bötzsee
Nach 25 Kilometern hatten wir Lust auf eine kleine Pause: Kurz hinter dem Bötzsee erreichten wir eine Straße, die nach Petershagen führte. Dort stand der Imbiss Rhode Island, der besonders bei Fernfahrern bekannt zu sein schien. Zwischen 11:00 und 14:00 Uhr gab es hier Brat- und Currywurst von Leihkoch Sven Rhode. Beides hat uns sehr gut geschmeckt.
Strausberg – Trebus: Eis essen im Café Pinguin in Lichtenow
Vom Imbiss aus fuhren wir weiter und querten schon bald die Strausberger Vorstadt. Für letzte Besorgungen und zum Geldholen am Bankautomat war die Gelegenheit hier gut: vom Supermarkt bis zur Sparkasse war alles beisammen. Hinter Rehfelde steuerten wir direkt auf das Café und Restaurant Pinguin zu und ließen uns vom Eis verführen. Leckeres Eis und freundlicher Service: Wir wären gern länger geblieben.
Der gefährlichen Bundesstraße am Restaurant folgten wir nicht: Ein nahegelegener Radweg brachte uns stattdessen zum Bauernsee nach Kagel. Dort hatten wir einen kleinen Badestrand mit Steg nur für uns – der ideale Pausen- und Picknickplatz nach anstrengenden 46 Kilometern.
Trebus – Fürstenwalde: eine Reise in die DDR
Eine Reise zurück in die DDR erlebten wir in Trebus: Wer hier aufgewachsen ist, wird am Gelände der IFA Freunde Trebus daran erinnert, wie es früher auf unseren Straßen aussah. Eine DDR-Tankstelle mit einem roten Wartburg, ein gelber DDR-Kiosk mit Bummi-Zeitschriften und ein großes Kaufhallen-Schild ließen uns glauben, die 80er sind zurück. Der Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) war ein Zusammenschluss von Unternehmen des Fahrzeugbaus in der DDR. Die IFA Freunde Trebus haben eine stolze Sammlung der damaligen Fahrzeuge: Für sieben Euro gibt es sie bei einer Führung zu sehen.
Kurz vor Fürstenwalde war unser Hunger groß: Wir legten einen Stop bei Extrawurst in Fürstenwalde ein. Dort sollte es die besten Burger und Currywürste der Stadt geben. Als die Burger kamen, aß das Auge schon einmal mit. Salat, Tomaten, Brötchen und Fleisch sahen frisch aus. Die Burger schmeckten gut und punkteten mit ihrem günstigen Preis von fünf bis sechs Euro.
Fürstenwalde – Rietz-Neuendorf: offizieller Spreeradweg
Nicht weit entfernt vom Burgerladen nahmen wir wieder Fahrt auf. Ab hier fuhren wir das erste Mal die offizielle Strecke des Spreeradwegs. Unser Eindruck vom Fernradweg war sehr gut: Über viele Kilometer folgten wir einem sehr gut ausgebauten Teerweg durch den Wald, querten eine schöne Holzbrücke und kamen an der Kersdorfer Schleuse vorbei. Die Schleuse strahlte hellgelb in der warmen Abendsonne – ein wunderschönes Bild kurz vor dem Ende unserer ersten Etappe.
Rietz-Neuendorf: eine Nacht im Alwine Landhaus
In Rietz-Neuendorf fuhren wir fast am Alwine Landhaus vorbei. Der Schaukasten des Landhauses an der Straße war allerdings leer, sodass wir nicht wussten, ob wir richtig waren. Wir fragten bei einem Paar auf der Terrasse nach und erfuhren, dass wir dort richtig waren. Noch unwissend darüber, ob der Mann und die Frau Gäste oder Eigentümer sind, stellen wir unsere Räder ab. Erst dann gab sich das Paar als Eigentümer zu erkennen.
Wir betraten unser neues und gepflegtes Zimmer im modernen Landhausstil und waren sofort begeistert: Hier war es hell und freundlich. Alte Holzschränkchen, Schirmlampen und das Vogelmuster an der Tapete waren geschmackvoll und passten zum Stil des Hauses. Alles wirkte qualitativ hochwertig: die großen Fliesen im Bad, die olivgrüne Wand im Bad und die behindertengerechte Dusche. Hier war alles perfekt.
Auch wenn wir uns nicht gleich willkommen fühlten – im Alwine Landhaus mussten wir uns einfach wohl fühlen. Das Gepäck wurde uns aufs Zimmer gebracht, das Frühstück war hochwertig und auf der Terrasse wirklich traumhaft. Wir waren im Paradies und als Kunde einfach König. Erfahrt mehr über unseren auregenden Morgen im Alwine Landhaus und unsere zweite Etappe des Spreeradwegs – in unserem Blogbeitrag Spreeradweg: Etappe 2 von Rietz-Neuendorf nach Schlepzig.