Gipfelkreuz des Pfaffenbichl oberhalb von Hochfügen im Zillertal: Rechts auf dem Foto ist das Gipfelkreuz, links sitzt eine Frau auf einem Felsen und schaut zum Gipfelkreuz hinüber.

Pfaffenbichl im Zillertal: einsame Gipfelwanderung von Hochfügen

Felsig und selten begangen: Der Pfaffenbichl (2.431 m) oberhalb von Hochfügen im Zillertal ist ein einsames Wanderziel. Der Gipfel eignet sich perfekt für eine zügige Bike & Hike Tour oder für eine Tagestour zum Wandern. Kurz vor dem Gipfel erwartet Euch etwas Blockkletterei.

Gipfelkreuz des Pfaffenbichl im Zillertal
Das Gipfelkreuz des Pfaffenbichl im Zillertal – auch Pfaffenbühel genannt.

Hochfügen: Herrlicher Ausgangspunkt zum Wandern

Wir sind von Hochfügen schon viele Gipfel im Zillertal gewandert: den kleinen Gilfert, den Gilfert, das Sonntagsköpfl oder den Rastkogel. Das waren alles tolle Wanderziele, denn Hochfügen bietet trotz zahlreicher Bergbahnen und Skipisten einen tollen Ausblick auf umliegende Gipfel. Auf unserer Liste mit Wunschwanderungen fehlte 2022 nur noch der felsige Pfaffenbichl – auch Pfaffenbühel genannt.

Gefühlte 1.001 Mal am Übergang zum Pfaffenbichl

Von unserem Lieblingsgipfel – dem Kleinen Gilfert mit dem wunderschönen Friedenssymbol – habe ich in den letzten Jahren schon viele Male hinüber zum Pfaffenbichl geschaut. Der Gipfelbereich besteht ausschließlich aus Felsen und fordert Felskletterei, eine Disziplin mit der wir bislang wenig Erfahrung hatten. Im Internet fanden wir kaum Beschreibungen darüber, wie schwierig es sein würde, den Gipfel zu besteigen.

Gipfelkreuz des Kleinen Gilferts im Zillertal, rechts im HIntergrund der Pfaffenbichl
Das Gipfelkreuz des Kleinen Gilferts mit dem wunderschönen Friedenssymbol: rechts im Hintergrund der felsige Pfaffenbichl, der hier kleiner erscheint als er am Übergang wirkt. Links im Hintergrund der imposante Gilfert.

Pfaffenbichl: unmarkiert vom Kleinen Gilfert

Wir wussten durch unsere Wanderungen bereits, dass es vom Kleinen Gilfert keinen markierten Weg über die Steine zum Gipfel gibt. Deshalb haben wir uns entschieden, den offiziellen Wanderweg über die Bergbahnstation „Waidoffen“ (2.313 m) zu gehen. Dieser Weg ist in Hochfügen auf den Wegweisern ausgeschildert. Wer Erfahrungen beim Blockklettern hat, kann auch vom Kleinen Gilfert hinaufklettern. „Es empfiehlt sich dann zunächst kurz unterhalb des Kleinen Gilferts flach über die Felsen weiter zu gehen, bis du auf den offiziellen Wanderweg triffst“, berichtete uns Martina Niederkofler, die Wirtin des Aar-Wirts, bei unserer Einkehr.

Am Übergang vom Kleinen Gilfert zum Pfaffenbichl: Tina von tourtricks ZIllertal ist auf dem Foto im Vordergrund zu sehen, im Hintergrund ist eine Felslandschaft
Ganz schön felsig ist es am Übergang zwischen dem Kleinen Gilfert und dem Pfaffenbichl. Da der Blockkletterpfad zum Pfaffenbichl vom Kleinen Gilfert aus nicht markiert ist, sind wir von dieser Seite aus noch nicht hinauf.

Offizieller Wanderweg mit Markierungen über die Bergstation Waidoffen

In Hochfügen folgten wir dem Wegweiser „Pfaffenbühel“ und teilten uns in den ersten 15 Gehminuten bis zum Lamark-Niederleger den Weg mit anderen Wanderern, die den Gilfert oder das Sonntagsköpfl besteigen wollten (Nr. 26). Anschließend gingen wir allein bis zum Lamark-Hochleger und zum Pfaffenbichl weiter. Bei einer Gesamtgehzeit von 2,5 Stunden bis zum Pfaffenbichl sollten wir nun noch 2 Stunden und 15 Minuten unterwegs sein. Zeit sparen konnten wir nicht.

Der große Parkplatz von Hochfügen im Zillertal. Im HIntergrund die Hotels, im Vordergrund der Fluss.
Blick zum Parkplatz in Hochfügen: Hier können Wanderer selbst in der Hochsaison im Sommer entspannt und kostenlos parken, um ihre Wanderungen zu starten. Es fährt auch ein Bus nach Hochfügen hinauf.
Der gelbe Wegweiser für den Pfaffenbühel.
Wegweiser in Hochfügen unweit der Parkplätze: Wir folgen den Schildern in Richtung Pfaffenbühel und Lamarkalm.

Herrliche Aussicht auf dem Weg vom Lamarkalm-Niederleger zum Lamarkalm-Hochleger

Während wir auf der Forststraße bis zu den Hütten des Lamarkalm-Niederleger schnell an Höhe gewannen und eine herrliche Aussicht auf Hochfügen genossen, zog sich die Forststraße bis Lamarkalm-Hochleger wie ein Kaugummi in die Länge. Wir hatten kaum Schatten und die langen Geraden auf der Forststraße zwischen den weit auseinander liegenden Kurven waren für uns als Wanderer nicht besonders spannend. So legten wir etwa 8 (!) Kilometer bis zur Station der Bergbahn Waidoffen am Fuße des Pfaffenbichl zurück. Atemberaubend schön war unterwegs die Aussicht: nach Hochfügen, auf das Sonntagsköpfl, hinüber zur Kellerjochkapelle und die Kellerjochhütte.

Forststraße auf dem Weg zum Pffaffenbühel im Vordergrund, dahinter die grünen Wiesen und der Parkplatz mit Hotels von Hochfügen
Aufstieg von Hochfügen zum Lamark-Niederleger: Wir gewinnen schnell an Höhe und haben einen herrlichen Ausblick auf Hochfügen.

Pfaffenbühel: Eher ein Gipfel für eine Bike & Hike Tour

Der Pfaffenbichl eignet sich aufgrund der vielen Kilometer auf der Forststraße perfekt als Bike & Hike Tour. Kurz vor der Bergbahnstation Waidoffen ist die Steigung allerdings extrem. Hier sollten Radfahrer besser absteigen. Das rät auch Martina, die Wirtin des Aar Wirt Hochfügen. Martina hat den Pfaffenbichl schon öfter als schnelle Bike & Hike Tour nach Feierabend gemacht hat. Wichtig zu wissen ist: Die Straße ist kein öffentlicher Radweg, d.h. Du nutzt ihn auf eigene Gefahr. Schlussendlich quälten auch wir uns nach 8 langen Kilometern die extreme Steigung kurz vor der Bergbahn auf der Forststraße hinauf.

Ich stehe mit dem Rücken zur Kamera und bin in der Mitte des Fotos zu sehen, dahinter die Forststraße, die bis nach Hochfügen in vielen Kurven verläuft.
Blick zurück auf den kilometerlangen Forstweg bis nach Hochfügen: Die Aussicht ist herrlich, der Weg aber leider wenig abwechslungsreich zum Wandern.
Steiler Fotstweg kurz vor der Bergstation Waidoffen unterhalb des Gipfels des Pfaffenbühels.
Kurz vor der Bergstation Waidoffen ist der Forstweg extrem steil. Auf dem Foto sieht man es vielleicht nicht, aber Thomas quält sich hier wirklich hinauf. Die Steigung liegt geschätzt bei über 12 Prozent.

Ab Bergstation Waidoffen: Wandersteig mit Felskletterei

Hinter der Bergbahn begann der markierte Wandersteig, der zügig in eine Felskletterei mündete. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unbedingt erforderlich: Der Weg war an einzelnen Stellen – vor allem zu Beginn – recht schmal und hinter oder neben uns ging es auch mal steil hinunter. Nach ein paar Minuten zog sich der Weg immer weiter in den felsigen Gipfelbereich hinein.

Einstieg in den felsigen Teil der Wanderung zum Pfaffenbühel: im Vordergrund ist Tina von tourtricks mit der Rückenansicht zu sehen, im Hintergrund der mächtige Felsengipfel des Pfaffenbühel.
Hinter der Bergstation Waidoffen beginnt der spannende Teil der Wanderung: Der markierte Weg führt auf den felsigen Gipfel des Pfaffenbichl hinauf.
Tina von tourtricks nutzt die Hände, um die großen Felsen hinaufzuklettern.
Leichte Blockkletterei kurz vor dem Gipfel des Pfaffenbichl: Wir müssen ein paar Mal die Hände nutzen, um besser hinauf zu kommen.

Seilversicherungen für Blockkletterei

Gespannte Stahlseile halfen uns an steileren Stellen, den Pfaffenbichl hinauf zu klettern. Eine Kletterausrüstung brauchten wir für diese kurzen Passagen nicht. Als wir schon glaubten oben zu
sein, mussten wir eine Senke mit großen Steinblöcken queren. Dahinter folgte noch eine Schlüsselstelle: ein letztes schmales Stück mit Seilversicherungen am Fels links hinter der Senke. Dann erreichten wir eine kleine Felswand am Fuße des Gipfels. Auf den letzten Meter bis zum Gipfelkreuz verzichteten wir und schossen unser Foto auf der kleinen Felserhebung davor.

Eine Passage mit Seilversicherung: im Vordergrund das herabhängende Seil und die Steilen Felsen, im HIntergrund Thomas von tourtricks, der die Seilpassage fast überwunden hat.
Seilversicherungen helfen beim Aufstieg auf den Pfaffenbichl: Wir sind in felsigen Regionen noch nicht so erfahren und haben uns Zeit gelassen.

Auf dem gleichen Weg zurück

Da wir den Tipp für den unmarkierten Wegteil vom Pfaffenbichl hinüber zum Kleinen Gilfert noch nicht kannten, stiegen wir über den gleichen Weg wieder nach Hochfügen ab. Wenn Du mehr Erfahrung beim Blockklettern hast, empfehlen wir Dir über den Kleinen Gilfert und den Pfundsalm Mittelleger abzusteigen und eine Rundwanderung daraus zu machen. Denn unser Rückweg zog sich auf der 8 Kilometer langen Forststraße, die wir nun schon bestens kannten, erneut in die Länge.

Blick vom felsigen Teil des Pfaffenbühel hinab zur Bergstation Waidoffen.
Blick vom felsigen Gipfelbereich des Pfaffenbichl hinunter zur Bergstation Waidoffen.

Einkehr im Aar Wirt Hochfügen

Um so mehr freuten wir uns auf den Aar Wirt Hochfügen. Wir sammelten letzte Kräfte für den Aufstieg ;). Etwa 15 Minuten gingen wir von unserem Parkplatz in Hochfügen zur Almhütte hinauf. Wir hätten auch direkt mit dem Auto hochfahren können, denn der Aar Wirt Hochfügen ist – wie viele andere Almhütten auch – über eine Teerstraße mit dem Auto erreichbar.

Aar Wirt Hochfügen von außen: ein herrlich rustikales Gebäude aus Holz.
Der Aar-Wirt in Hochfügen: zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem Auto erreichbar.

Aar Wirt Hochfügen: Super Eiscafé, Zirbenschnaps mit Honig und Graukäse mit Lecker- Cracker 🙂

Wir freuen uns immer drauf, nach einer Wanderung im Aar Wirt Hochfügen einzukehren. Die chillige Sonnenterrasse der urigen Almhütte gefällt uns sehr gut und Wirtin Martina unterhält die Gäste mit guter Laune. Zur Begrüßung gab es – wie schon Mal – einen hausgemachten Zirbenschnaps mit Honig. Wir bestellten eine Südtiroler Jause und lernten Graukäse lieben – dank Lecker-Cracker, die perfekt dazu passten. Mega lecker war auch der Eiscafé zum Nachtisch und so genossen wir nicht nur die Speisen, sondern auch den Ausblick auf unser Wanderziel des Tages – den Pfaffenbichl.

Teller mit Südtiroler Jause: Salami, Graukäse, Cracker und viele weitere leckere Sachen
Südtiroler Jause mit Graukäse und Lecker-Cracker: Beim Aar Wirt Hochfügen schmeckt es gut – besonders nach einer langen Wanderung.
Eiscafé beim Aar Wirt Hochfügen: Mega lecker 🙂

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