Dresden bietet viel mehr als nur einen Besuch in der Frauenkirche: An schlechten Tagen könnt Ihr Euch die Zeit mit einer Röstereiführung vertreiben – und das mit einem sehr unterhaltsamen Kaffee-Sommelier.
Welcher der beste Kaffee ist, steht für uns schon lange fest. Wir sind nur einer Marke treu: Ihre Bohnen werden täglich von unserer Jura gemahlen und als Flat White in einem Glas serviert.
Röstereiführung in der Dresdner Kaffeerösterei
Gerade weil wir unseren Kaffee so mögen, wollten wir mehr über das Rösten von Kaffeebohnen erfahren. Da kam uns Thomas sein Geburtstagsgeschenk gerade recht: ein Gutschein für eine Röstereiführung in Dresden.
Auf der Website der Dresdner Kaffee- und Kakaorösterei erfuhren wir von den Terminen für Röstereiführungen und meldeten uns für einen Samstag um 10:30 Uhr an. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg: Von unserer angemieteten Blockhütte, dem Hexenhaus des Alten Waschhauses in der Dresdner Neustadt, brauchten wir nur 20 Minuten.
Gemütlicher Start mit frischem Kaffee
Wir betraten einen gemütlichen Raum mit mehreren großen Tischen in einem rustikalen Kaffee-Ambiente. Eine Siebträger-Maschine, Kaffeebohnen-Säcke und eine Trommelröstmaschine fielen uns sofort ins Auge.
Bis zu 25 Personen konnten an einer Röstereiführung teilnehmen. Wir waren erst skeptisch: Würden wir bei so vielen Personen genug von der Führung mitbekommen? Anders als befürchtet, war die Personenzahl kein Problem. Wir konnten das gesamte Programm gut verfolgen.
Bevor es losging, gab es noch einen Kaffee für jeden – hochwertig aufbereitet mit einer Siebträgermaschine. Wer von einem Kaffee nicht genug hatte, bekam großzügig noch einen weiteren Kaffee serviert. Hier gaben sich die Veranstalter wirklich Mühe und waren nett zu den Gästen.
Ein Kaffeesommelier für alle Fragen
Cordula Liebetrau, die für das Marketing der Dresdner Kaffee- und Kakaorösterei zuständig ist, eröffnete die Führung und stellte uns ihren freien Mitarbeiter, einen hervorragenden Kaffeesommelier, kurz vor. Danach folgte ein Film – gedacht als Basis für spätere Fragen.
Erst waren wir enttäuscht, nichts vom Sommelier zu hören. Einen Film hätten wir auch auf YouTube schauen können. Gespannt warteten wir, ob der Sommelier nach dem Film noch reden würde und ob wirklich ein Dialog entsteht.
Dank der aufgeweckten und interessierten Teilnehmer gab es viele Fragen, die der Sommelier uns beantwortete. Welche Röstverfahren gibt es? Was ist der Unterschied zwischen Arabica und Robusta? Welche Methoden gibt es, um Kaffee zuzubereiten? Für jemanden, der noch nicht viel über Kaffee wusste, war das wirklich spannend.
Trommelröstung hautnah
Nach dem theoretischen Teil, der interaktiv und recht unterhaltsam war, folgte der Praxisteil. Der Sommelier trat mit uns an die Trommelröstmaschine heran. In dieser Trommel röstete er nun 12 Kilogramm Bohnen bei 180 Grad und erklärte uns, wie wichtig es ist, den richtigen Zeitpunkt sekundengenau abzupassen. „Werden die Bohnen zu lange geröstet, sind sie verdorben“, sagte er.
Immer wieder testete der Röstexperte über einen kleinen Schieber an einer Öffnung, wie weit die Röstung vorangeschritten war. Die getrockneten Bohnen wurden erst gelb: „Jetzt setzt der Röstprozess ein“, so der Sommelier. Kurz darauf waren die Bohnen schon braun. „Sie duften jetzt noch nicht nach Kaffee, sondern erst Stunden später. Riechen Sie selbst.“
Nach 12 Minuten war der Röstvorgang vorbei. Der Sommelier öffnete die Trommel und die Bohnen fielen hinaus. In einer Zentrifuge wurden sie nun von Steinen und anderem Unrat befreit. „Wir würden die Bohnen jetzt wiegen und verpacken“, so der Experte. Es folgten noch einige Fragen zum Rösten, ehe jeder Teilnehmer zum krönenden Abschluss noch eine Tüte Bohnen bekam.
Nach unserem Wochenendtrip haben wir die Bohnen zu Hause getestet. Unserem Lieblingskaffee aber halten wir weiter die Treue. Was trotzdem bleibt sind schöne Erinnnerungen an die Führung in der Dresdner Kaffee- und Kakaorösterei.
Weitere Tipps für den Tag
Die Führung in der Dresdner Kaffee- und Kakaorösterei ist kurz nach dem Mittagessen zu Ende. Folgende Tipps haben wir für Euch für den restlichen Tag:
Kaffeetrinken bei Kaffanero
Röstereiführungen gibt es auch in der Rösterei Kaffanero. Kaffee trinken und Kaffee kaufen ist dort jederzeit während der Öffnungszeiten möglich. Mit der Tram könnt Ihr von der Dresdner Kaffee- und Kakaorösterei zu Kaffanero rüber fahren.
Elbufer-Wanderung zum Blauen Wunder
Bei schönem Wetter bietet sich am Nachmittag eine Wanderung am Elbufer an. Von Kaffanero lauft Ihr mit Hilfe von Google Maps einfach zur Frauenkirche hinüber und startet am nehegelegen Elbufer Eure 6-Kilometer-Wanderung zum Blauen Wunder. Unterwegs könnt Ihr in einem Biergarten Pause machen und etwas snacken. Am Ziel erwartet Euch eine schöner Ausblick auf das Löschwitzer Villenviertel. Zu Fuß geht es auf der anderen Elbuferseite wieder zurück.
Abendessen im Ristorante Toscana
Den Abend könnt Ihr im Ristorante Toscana im Szeneviertel der Neustadt verbringen. Von unserer Unterkunft, der Blockhütte, sind es nur 10 bis 15 Minuten zu Fuß dorthin. Für günstige Preise gibt es anständige italienische Küche und ein gutes Teramisu.
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