Nur eineinhalb Stunden von Berlin fühlen wir uns wie am Meer. Wildgänse fliegen ganz nah über uns hinweg, auf dem Wasser schwimmen Möwen und von einem Leuchtturm schauen wir auf das kaum endende Wasser vom Plauer See. Ein schöner Kurztrip – nicht nur für Berliner.
Kurz vor Saisonstart die Ruhe genießen
Mit dem Auto fahren wir nach Plau am See, folgen der Beschilderung ins Zentrum und parken auf dem ausgeschilderten Parkplatz „An der Metow“. Wir haben Glück, dass es noch März ist: Der Tourismustrubel hat noch nicht begonnen. Die Saison startet hier erst im April. Dann kommen tausende Touristen in die beliebte Ferienregion.
Kleine Altstadt mit farbenfrohen Fachwerkhäusern
Der Parkplatz in Plau am See gehört uns. Wir laufen die kleine Wallstraße hoch, von der wir mit dem Auto gekommen sind und spazieren weiter in die Steinstraße. Hier gibt es einige kleine Läden und gemütliche Cafés. Besonders gut gefallen uns die alten Fachwerkhäuser mit Holzbalken in der Altstadt. Jetzt im Frühling ist hier kaum etwas los und kurz nach dem Mittag haben die meisten Geschäfte geschlossen. Schlimm ist das nicht, denn wir sind ohnehin nicht zum Shoppen gekommen.
Plau am See von oben genießen
Wir biegen von der Steinstraße links in den Kirchplatz ein, um uns die Plauer Kirche St. Marien anzusehen. Anders als in vielen anderen Orten ist die Kirche hier noch offen und der Pfarrer ermutigt uns einzutreten. Zusammen gekauert steigen wir die schmalen Treppen zum Kirchturm hinauf und freuen uns auf einen herrlichen Ausblick. An den kleinen Fenstern neben der riesigen Kirchenglocke, die zum Glück nicht zu läuten beginnt, entdecken wir Plau am See. Das grüne Flussufer sieht schon aus der Ferne romantisch aus – das müssen wir unbedingt aus der Nähe sehen.
Eine Ferienregion für Groß und Klein
Haben wir bis hierhin geglaubt, in der Steinstraße schon alles von Plau am See gesehen zu haben, ahnen wir jetzt, dass wir das Beste noch vor uns haben.
Wir steigen die schmalen Treppen wieder vom Kirchturm hinunter und laufen an der Kirche vorbei in die Marktstraße. An ihrem Ende angekommen, steuern wir auf die Tourismusinformation zu. Dort erzählt man uns, dass es hier in der Saison viel zu erleben gibt, vor allem für Familien und Wassersportler. Von Bootserlebnistouren über Kanu- und Draisine-Fahrten bis hin zum Klettern und Angelguiding. Wünsche sollen in Plau am See kaum offen bleiben.
Romantik an der Eldebrücke
Entlang der Marktstraße und der großen Burgstraße gehen wir zur Eldebrücke hinunter – einer Hubbrücke, die Kriegsgefangene während des ersten Weltkriegs errichtet haben. Sie wurde von dem kleinen Holzhaus auf der Brücke manuell gesteuert bis eine automatische Fernbedienung eingerichtet wurde. Im Sommer, wenn hier die Boote zwischen Elde und Plauer See unterwegs sind, staunen die Besucher wie die Brücke hochgelassen wird.
Gemütliche Cafés und Restaurants an der Elde
Wir überqueren die Hubbrücke und schlendern an der anderen Uferseite entlang. Hier in Plau am See verfällt niemand in Hektik: Die vielen Cafés am Ufer laden drinnen und draußen zum gemütlichen Chillen und Snacken ein. Ruhe und Gemütlichkeit machen sich bei uns breit, als wir ein modernes Gebäude mit Glasfronten und einer großen Terrasse auf der anderen Uferseite entdecken: Zeislers Esszimmer steht von außen dran.
Auf Johann Lafer’s Spuren: Zeislers Esszimmer
Stefan Zeisler sein Restaurant scheint in Plau am See DIE Adresse für qualitativ hochwertige Speisen in einem tollen Ambiente zu sein. Auf seiner Website erfahren wir schnell, dass er bereits in Johann Lafer’s Stromburg, im Savoy in London und auf der MS Deutschland gearbeitet hat. Entsprechend hoch sind unsere Erwartungen.
Kaiserschmarrn in Bambusschiffchen
Über die Eldeschleuse, die 2003 neu gebaut wurde und heute nicht mehr an die frühere schmale Brücke in Hühnerleiter-Optik erinnert, gehen wir hinüber in Zeislers Esszimmer.
Das moderne Ambiente des Restaurants gefällt uns, nur das Licht der modernen Lampen ist uns zu hell. Für Candle-Light-Romantik reicht es im Restaurant nicht.
Die Begrüßung fällt nett aus: Brot mit einem leckeren Dipp stimmt uns auf unser Essen ein. Wir bestellen Bruschetta-Brote als Vorspeise, die uns den besonderen Geschmack bescheren, den wir in hochwertigen Restaurants erwarten. Unser Gaumen ist nicht fein genug, um die Note des besonderen Geschmacks einordnen zu können. Die Schnitzel schmecken uns ebenfalls sehr gut.
Endgültig verzaubert sind wir nach Herrn Zeislers Kaiserschmarrn: In einem schmalen Bambusschiffchen kommt er daher und ist nicht nur einzigartig und liebevoll angerichtet, sondern mindestens so lecker, wie auf unseren Wandertouren im Zillertal – und das in Mecklenburg. Hohe Qualität zu einem angemessenen, beinahe schon günstigen Preis haben uns überzeugt.
Auf zum Plauer See
Nach unserem Besuch in Zeislers Esszimmer sind wir bestens gelaunt und gehen am Flussufer beschwingt weiter in Richtung Eldebrücke und Plauer See. Links von uns führen kleine Gassen – liebevoll Wasserstraßen 1, 2, 3 und 4 genannt – zurück in den Ort. Wir bleiben am Ufer und kommen hinter der Verkehrsbrücke an der Stelle vorbei, wo die Fahrgastschiffe ab April ihre Touren starten.
Meeresgefühl am Leuchtturm
Auf diesem Teil der Elde, der sich immer weiter dem See nähert, schwimmen Möwen und Enten. Aus der Ferne hören wir die Rufe der Wildgänse, als plötzlich zwei ganz nah über uns fliegen.
Wir stehen auf einer kleinen, neu gebauten Holzbrücke und beobachten die kräftig gebauten Wildgänse bei ihrem Tiefflug. Abgelenkt von den imposanten Zugvögeln bemerken wir nicht, wie der rot-weiße Leuchtturm in der Abendsonne vor uns steht. Erst 2012 wurde der zwölf Meter hohe Leuchtturm fertiggestellt, der den Touristen in acht Metern Höhe eine Aussichtsplattform und einen tollen Seeblick bietet.
Romantisch übernachten: auf dem Gutshof Lexow
Als die Sonne am Leuchtturm untergeht, endet unser Tag in Plau am See. Wir übernachten auf einem 30 Kilometer entfernten, einsam gelegenen Gutshof in dem kleinen Dorf Lexow. Er hat nicht nur außergewöhnlich große und besondere Zimmer und Ferienwohnungen, er liegt auch besonders günstig zwischen Plau am See und der Müritz. So können wir am nächsten Tag noch weiter nach Röbel oder Waren an der Müritz fahren.
Romantik-Zimmer mit Holzbalken und übergroßer Badewanne
Unser Zimmer befindet sich im Seitengebäude des Gutshofes Lexow. Wir mögen die alten Holzbalken und die übergroße Badewanne mitten im Zimmer. Zum Frühstück gibt es Brötchen, Wurst, einen hauchdünnen, besonders leckeren Käse und selbstgemachte Marmelade verschiedener Sorten, darunter Himbeer-Rosmarin. Eier, ein Tomate-Mozarella-Teller und frisches Obst finden wir ebenfalls auf unserem Tisch. So sind wir mit dem Frühstück eigentlich sehr zufrieden.
Was trotzdem schade ist: Capuccino und Latte Macchiato müssen wir extra zahlen, denn nur normaler Kaffee ist im Frühstück inbegriffen. Auf Rührei oder Lachs, der zu einem hochwertigen Frühstück dazu gehört, müssen wir leider verzichten.
So oder so sind wir mit dem Gutshof Lexow in Summe sehr zufrieden und können nicht viel kritisieren. Einzig und allein der Preis erschien uns wegen des unbefestigten Parkplatzes und der trägen Warmwasserleitung etwas zu hoch. Doch daran stören wir uns nicht: Wir hatten einen tollen Tag in Plau am See.
Anmerkung in eigener Sache: Zeislers Esszimmer haben wir zufällig ausgewählt und die Rechnung selbst bezahlt. Eine Kooperation zu Zeislers Esszimmer hat zu keiner Zeit bestanden. Gleiches gilt auch für die Übernachtung im Gutshof Lexow.
Raus aus dem Alltag: Kurztrip nach Dresden
Du willst öfter mal dem Alltag entfliehen? Wir haben einen Kurztrip nach Dresden gemacht – mit einem Besuch in der Kaffeerösterei. So schön war unser Wochenende:
Netter Artikel über ein schönes Fleckchen Erde. Der See heißt allerdings „Plauer See“ und nicht „Plauener See“. 😉
Hallo Hannah,
danke für den Hinweis und Dein Feedback zum Artikel. Ich habe den Namen dieses wundervollen Sees korrigiert 😉
Viele Grüße
Christina
Hallo, toller Artikel, aber leider muss ich auf 2 Fehler hinweisen:
Stefan Zeisler sein Restaurant scheint in Plauen…
Stefan Zeislers Restaurant…..
Ihr habt Plau besucht und nicht Plauen….
Da hat der Fehlerteufel bei uns aber mächtig zugeschlagen. Wir haben die Stellen korrigiert. Sorry für die Verwechslung. Meine Oma kommt aus Plauen im Vogtland 😉
toll wie ihr unsere schöne Stadt erkundet habt… genauso sehen wir sie auch… die schönste kleine Stadt am blauen Band der Meckelneburger Seenplatte …. kommt wieder und werdet aus Gästen doch Freunde ….
Wir freuen uns, dass der Beitrag Dir gefallen hat. Wir werden definitiv mal wieder kommen. Es war so schön…